Tuesday, August 2, 2011

After Party – in der Rivington Dachterassen Bar

Der Wodka floss für die anwesenden Gäste und den Ehrengast Valery Gergiev wie auch für die Mini-Rock tragenden Tänzerinnen des Mariinsky (Kirov) Balletts, die es kurz vor Mitternacht in die Dachterassenbar des Hotels an der 107 Rivington [Street] schafften. Sie waren gerade vom Lincoln Center Festival gekommen, bei dem das Mariinsky eine Woche lang Ballettaufführungen gibt, einschließlich der zwei Produktionen und Rodion Shchededrin Orchestrierungen des Balletts Anna Karenina und The Little Humpbacked Horse, die von Alexei Ratmansky, dem Gastkünstler beim American Ballet Theater, choreagraphiert wurden, der –wie sich heraustellt– ebenfalls der ehemalige Leiter des Bolschoi Balletts war.

Es war dank Gergievs Initiative und vielleicht, wie Gerüchten zu Folge zu hören ist, auch dank seiner politischen Verbindungen, dass die Gesellschaft und das Orchester im Jahre 2006 eine aufwendige neue Konzerthalle bekamen. Seit 1988 als künstlerischer und geschäfsführender Direktor im Amt, brachte der charismatische Dirigent nicht nur den ruhmreichen Namen aus Zarenzeiten zurück, indem er ihn von der sowjetischen Bezeichnung Kirov zu Mariinsky änderte, sondern gab damit seine Zustimmung, so eine Verbindung zur großen Tradition russischer Balletts herzustellen.

Das legendäre Bolschoi Theater war dem Mariinsky am Ende des 19. Jahrhunderts übergeben worden und Gergiew gelang es, den Stoff, aus dem die legendäre russische Musik und Tanzkultur gemacht ist, zu institutionalisieren und in die Gegenwart hinüberzubringen.

Gefeierte Komponisten wie Khachaturian, Yakobson, Tishchenko, Schostakowitsch und Prokofjew sind Teil des erworbenen Glanzes von Mariinsky Produktionen; Tänzer wie Nijinsky, Ulanova, Nureyev und Baryshnikov machten es in der künstlerischen Welt zu einem Markenzeichen. Die Washington Post erkannte dies einst an wie folgt: “…Stilperfektion, seine technische Kraft und Sicherheit, seine Einmütigkeit des Geistes und …das majestätische Ausmaß all dessen”.

Der außergewöhnliche Künstler und DJ, der dafür verantwortlich war, selbst die After Party zu einem Erfolg zu machen, war Gabriel Prokofiev, der aus London, seinem Heimatort, eingeflogen wurde und wie er mir gegenüber versicherte, wirklich der Enkel von Sergej ist.

Gabriel Prokofiev

Der junge Prokofiev bringt klassische Musik in die Sphäre von Plattenspielern und findet sich an einem Punkt, wo es sich als ebenso schwierig erweist, mit dem berühmten Namen zu leben und ihm Ehre zu machen wie ohne ihn zu leben.

Prokofiev wird mit wahren Eminenz seines Zeitgeistes in Zusammenhang gebracht, seiner Kreativität, die von einer zu anderen Generation transformiert. Seine nicht-klassischen Produktionen verbeugen sich mit klassischer Huldigung und bringen potentiell die Musik zurück auf die Tanzfläche. Bei solcher Musik und solchen Tänzern wie auch den alkoholischen Getränken wunderte ich mich nur, warum keiner am Tanzen war.

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