Sunday, September 18, 2011

Evgeny Kissin erobert “Australien“












Laser show in Brisbane Photo:Jon Braginsky











Nach einem belebenden Sommer, der mit Konzerten beim Verbier Musik Festival angefüllt war, einigen Vorbereitungen für die Renovierung seines Londoner Appartements und natürlich intensivem Üben in seiner Wohnung in Paris und auf seinem Zwischenstopp in Los Angeles dehnt Kissin seine musikalische Reichweite bis nach Australien aus.
Nachdem er von konstanten Terminänderungen aufgrund des Hurrikans Irene und “extracurricularen” Ablenkungen recht aus dem Konzept gebracht worden war, brannte es ihm unter den Nägeln, an das Klavier zurückzukehren und sich auf dieses Ereigniss vorzubereiten. Nur einmal war er willens, sich mit mir unbeschwert über den bevorstehenden Trip zu unterhalten und nur, nachdem er gute ununterbrochene sieben Stunden in der Disney Hall in Los Angeles, die in der unmittelbaren Nähe seines Hotels lag, geübt hatte.
Kissin freute sich auf diesen Trip, aber nicht alles gestaltete sich so wie geplant. Und bei diesem Künstler bleibt nichts dem Zufall überlassen. Viele Überlegungen, wie die Wetterlage – Kissin mag keine extreme Hitze – , Übungsmöglichkeiten, Reiseentfernungen, etc., man tritt ungefähr zwei Jahre bevor die Tournee tatsächlich beginnt in die Planungphase einer Konzerttournee ein. Viele Sachen können zwischen der Planung und dem letztendlichen Ergebnis passieren und Edna Landau, seine ehemalige Managerin bei IMG Artists, die noch mit ihm in Kontakt steht, hat immer die Wichtigkeit seiner Besonderheiten verstanden. Sie äußerte mir gegenüber ihre Begeisterung über die Nachricht seiner Australien-Tournee: ”Ich bin recht fasziniert zu erfahren, dass Zhenya nach Australien geht. Als ich mit ihm zusammenarbeitete, verwehrte er sich, über eine solche Tour auch nur nachzudenken… ich frage mich, was hier die ausschlaggebende Rolle gespielt hat.”
Was auch immer die Gründe für sein ursprüngliches Zögern waren, sie scheinen nun alle vergessen. Vor allen Dingen spricht dies von einer offeneren und leichteren Disposition, was einer Veränderung seiner selbst gleichkommt. Es ist ein sicheres Zeichen davon, dass er einige Beweglichkeit entwickelt, eine Begierde, sich auszudehnen und den Kokon auszuweiten, den diesen Künstler seit seinen Tagen als Wunderkind so eng eingehüllt hat.
“Mir gefällt es, sich geographisch in alle Richtungen hin auszuweiten– mit Ausnahme nicht-demokratischer Staaten. Das war der entscheidende Grund für Australien; in einem Land zu spielen, in dem ich noch nie gespielt habe,” meint Kissin. Als ich ihn frage, ob er sich auch die Sehenswürdigkeiten anschauen würde, während er dort wäre, meint er, dass zu diesem Zeitpunkt noch nichts Konkretes geplant sei, “ich hoffe jedoch, dass uns jemand alles zeigen wird. Ich mag das immer sehr und es wird Zeit dafür geben.”

Evgeny Kissin bei der Probe Foto: Ilona Oltuski



Die Tournee ist eine Kombination von Kissins Teilnahme am Brisbane Festival am 'Queensland Performing Arts Centre', zusammen mit drei Auftritten in der Konzerthalle des Opernhauses von Sydney, die einer Einladung von Vladimir Ashkenazy an der ‘Sydney Symphony’ folgen. Ashkenazy hat gerade seinen Posten als Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Orchesters bis 2013 verlängert. Er ist dort seit 2009.
In einem Limelight Interview mit dem Maestro im April erläuterte Ashkenazy, :“Wie seine Auftrittsgeschichte mit dem Orchester mehr als 40 Jahre auf das Jahr 1969 zurückgeht, als er zum ersten Mal in Australien auf Tournee war und Rachmaninow Piano Concerto Nr. 3 mit den Sydney, Melbourne, Adelaide und Tasmanian Symphonie-Orchestern spielte…Nun, im Jahre 2011, während sich das ‘Sydney Symphony’ Orchester seinem 80. Geburtstag nähert und Ashkenazy seinem 75. gibt es ein wahres Gefühl dafür, dass das Orchester gereift ist.”
Ashkenazy und Kissin haben auch schon eine lange gemeinsame Geschichte und haben sehr viel verschiedenes Repertoire zusammen gespielt, wie Beethovens Drittes, Viertes und Fünftes Klavierkonzert, Brahms Erstes und Zweites Konzert, Rachmaninows Zweites Konzert wie auch Prokofjews Zweites und Drittes Klavierkonzert. Kissin erinnert sich klar daran, als er zum ersten Mal diesen sechsmaligen Grammy Preisträger kennenlernte. “Wir trafen uns zum ersten Mal im November 1989 in Moskau, als Ashkenazy zum ersten Mal nach seiner Emigration in die Sowjetunion zurückreiste. Wenige Wochen später gingen wir beide nach Japan und traten bei einem Abendessen – einem chinesischem Abendessen – miteinander in Verbindung. “
Im Jahre 2010 erhielt ihre Zweite und Dritte Prokofiew Piano-Konzertaufnahme ebenfalls den begehrten Grammy Preis. Kissin bewundert seinen russischen Landsmann und sieht ihn als den hervorragenden Musiker, der er ist: ”Selber ein großer Pianist, ist er ein ausgezeichneter Begleiter.” 24 Jahre älter als Kissin, nahm Ashkenazy im Jahre 1972 die isländische Staatsbürgerschaft an und ist derzeit in der Schweiz ansässig.
Ashkenazy beschreibt Kissin als einen fantastisch begabten Musiker mit einer merklich persönlichen Stimme am Keyboard:”Er besitzt eine enorm natürliche Gabe, die jenseits jeglicher Beschreibung ist. Seine erstaunliche Beherrschung des Instruments ist mehr als nur eine wirkungsvolle Technik und ein freizügiger Ton - wenn Kissin spielt, ist das Klavier seine Stimme, die einen in die Musik hineinzieht.” Und Peter Czornyi, der Direktor für künstlerische Planung am ‘Sydney Symphony’, fügt hinzu: ”Für Kissin ist Musik Sprache und beim Auftritt geht es darum, Bedeutungsinhalte zu kommunizieren. Er kann eine Vorstellungswelt beschwören – reflektierend and voller Einsicht – selbst wenn er mit seiner erstaunlichen Beherrschung des Instruments schillert.”
Am 11. September trat Kissin im Queensland Performing Arts Center in Brisbane als Teil einer Vielzahl von Premierenereignissen auf, einschließlich einer nächtlichen Lasershow, die über dem Künstlerviertel auf Brisbanes South Bank erleuchtete. Kissin spielte sein viel bewundertes Liszt Programm, einschließlich der Werke, die sehr viel abverlangen, wie Ricordanza von den Transzendentalen Etüden und Liszts monumentaler Sonate in b-Moll, die John Rhein, den Kritiker der Chicago Tribune, veranlasste, über Kissins rapide zunehmende Großartigkeit und vorzüglichste Fusion von Virtuosität und Poesie” in Verzückung zu geraten, als Kissin mit seinem ausschließlich aus Werken von Liszt bestehendem Programm während der Konzertsaison 2010/11 auf Tournee war.
Von Noel Staunton, dem künstlerischen Leiter des Festivals, wird laut Katherine Feeney von der Brisbane Times, die Verpflichtung von Kissin als ein “wirklicher Coup” für die Stadt beschrieben. Andere “Erste Male” umfassten hier mehr zeitgenössisch ausgerichtete Kost, wie die Premiere von Elena Kats-Chernins Symphonia Eluvim (Symphonie der Fluten), entstanden unter dem Einfluß der großen Fluten, die vor acht Monaten auf Brisbane niederkamen, wie Variations without a Theme des israelischen Komponisten Avner Dorman und Grand Pianola Music des Pulitzerpreisträgers und amerikanischen Komponisten John Adams, die alle vom ‘Queensland Symphony Orchestra’ unter der Leitung des amerikanischen Dirginenten Asher Fish aufgeführt wurden.
“Kissins erstmaliges Kommen nach Australien wird von der örtlichen Pianistengemeinde seit langem erwartet und stellt ein sehr aufregendes Ereignis dar,” sagt die Pianistin Therese Milanovic aus Brisbane. Als anfänglich nur die Sydney Auftritte angekündigt wurden, hatte sie überlegt, die lange Reise dorthin anzutreten, um ihn spielen zu hören. Man kann sich vorstellen, wie begeistert sie war, als sie erfuhr, dass er ein Solokonzert als Teil des Brisbane Festivals geben würde. “Jeder ernsthafte Pianist, Klavierlehrer und Liebhaber von Klaviermusik wird dort sein, berichtete sie noch vor dem Konzert und auch, dass Kissin großzügigerweise angeboten hatte, sich mit Studenten informell am Konservatorium in Brisbane zu treffen.”

Sydney Operhaus Foto: Haymarket News


Das Publikum in Sydney hatte dann die Gelegenheit , dem ausschließlich aus Werken von Liszt bestehenden Solo -Programm von Kissin am 15. September in der Konzerthalle des Sydney Opernhauses beizuwohnen, dem Kissins Auftritte mit Griegs temperamentvollem Konzert in A-Moll mit dem ‘Sydney Symphony Orchestra’ unter Vladimir Ashkenazy am 22. September und dann am 24. Folgen werden, wenn die zwei Meister ihre Zusammenarbeit mit dem ‘Sydney Symphony Orchestra’ fortsetzen und Chopins Erstes Konzert aufführen werden.
Dieses Chopin Konzert wurde eines von Kissins Markenzeichen, als Kissin im Alter von zwölf Jahren beide Chopin Piano Konzerte im großen Saal des Moskauer Konservatorium mit dem ‘Moscow State Philharmonic’ unter Dimitri Kitaenko spielte. Die Live Aufnahme dieses Auftrittes im Jahre 1984 bei Melodia und die LP-Veröffentlichung ein Jahr später waren es, von denen aus Kissins Reputation im Westen als begnadeter Pianist seinen Lauf nahm.
Nicht nur, dass Kissin seine Aufführungen geographisch ausdehnt, er stößt auch in Richtung eines zeitgenössischeren Repertoires vor, das in zukünftigen Auftritten zum Beispiel die Barber Sonate beinhalten wird. Indem er sich auf immer neue Abenteuer auf einem Gebiet einlässt, das er gerade erst auf ein wenig vorsichtige Weise betreten hat, macht sich Kissin zu einer neuen und belebenden Phase seiner Karriere auf. Die Reise geht weiter. Im Anschluss an ihren Australien-Auftritt nimmt Ashkenazy das ‘Sydney Symphony Orchestra’ auf eine elftägige Tour nach Japan und Korea mit, begleitet von Kissin. Sie werden ebenfalls von der jungen japanischen Violinistin Sayaka Shoji und dem russischen Cellisten Misha Maisky begleitet werden, der gerade mit Kissin in Verbier gespielt hat, und Beethovens Violin Konzert spielen und in Japan zusammen seinen 40. Geburtstag feiern werden.

Friday, September 2, 2011

Pianist Julien Quentin: International wachsende Reputation











Als ich mit dem jungen und talentierten Pianisten Julien Quentin sprach, wurde mir klar, dass diese Generation von jungen Musikern – zumindest die erfolgreichen – einen Jetsett angenommen hat.
Photo: Julien Quentin, Medici-Tv


Ich hatte ihn gerade in Verbier getroffen, wo er im fünften Sommer hintereinander bei diesem angesehenen Musikfestival aufgetreten war. Vor zwei Jahren war er bei ihrem besonderen Fest die “Nacht der Pianisten“, das verschiedene Generationen von versierten Pianisten vorstelle, u.a. Emanuel Ax, Nelson Goerner, Yuja Wang. Der künstlerische Leiter des Festivals Martin Engstroem war auf Quentin aufmerksam geworden, als er seine Aufnahme mit dem Klarinettisten Julian Bliss aus dem Jahre 2004 gehört hatte.
Quentin bestätigte den positiven Eindruck, den ich selbst von Verbier mit nach Hause gebracht hatte (siehe ebenfalls meinen Artikel Musikgiganten in Verbier):”Verbier ist wirklich ganz besonders, indem all die Starkünstler gern das Spiel spielen … alt und jung, alle teilen die Bühne miteinander und es gibt solch ein musikalisches Feuerwerk.”
In Paris geboren, wuchs Quentin in Genf auf, wo seine Eltern die “Librairie Quentin,” eine Buchhandlung für Kenner betrieben, die sich auf seltene Manuskripte und Kunstbücher spezialisierte.
Er besuchte sowohl die örtliche Schule in Thonon, wo er das französische Bakkalaureat als auch das Konservatorium in Genf, wo er bei dem russischen Klavierpädagogen Alexis Golovine studierte.
Es war durch diesen Lehrer, dass Quentin Martha Argerich kennenlernte, die zu dieser Zeit in Genf wohnte.
Er beschreibt, wie er der Aufnahme von Golovine zuhörte, der Repertoire für zwei Klaviere mit Argerich spielte und wie das ihn unglaublich inspirierte.
Quentin freundete sich mit Argerichs Töchtern an, von denen zwei, Stephanie und Lyda, noch in Genf wohnen, während Argerich selbst nun in Brüssel lebt.
Er beschreibt das faszinierendste Treffen mit Nikita Magaloff, einem von Argerichs engsten Freunden und einer bedeutenden musikalischen Leitfigur. “Einmal, als ich Nikita zuhause besuchte, ließ dieser mich für ihn spielen. Er gab mir einige Ratschläge, aber wichtiger noch, er bestätigte, dass ich genug Talent hätte, um mit der Musik mein Leben zu bestreiten. Das war für mich ein entscheidender Punkt, der mir Selbstvertrauen gab, den Weg weiterzuverfolgen, von dem ich immer geglaubt hatte, er wäre etwas für mich. Es ist ein wundervolles Gefühl, wenn man weiss, was man im Leben möchte. Als ich aufwuchs, wussten viele Freunde nicht, was sie [im Leben] erreichen wollten und mussten sich selbst finden. Ich bin ganz normal aufgewachsen umgeben von Sport, Kunst und Literatur. Wenn meine Eltern Druck auf mich ausübten, galt das mehr meinem allgemeinen Lernen als der Musik. Ich hatte erst im Alter von zwölf Jahren in Thonon mein erstes richtiges Konzert. Dann gleich darauf im Rostropovich Auditorium in Evian und seitdem haben mich die Sirenen der Bühne verfolgt.”


Julien Quentin in Verbier Photo: Marc Shapiro



Quentin setzte seine Studien in den USA fort, wo er das Studium mit Emile Naoumoff an der Indiana University mit einem Künstler-Diplom und dann im Jahre 2003 sein Studium bei György Sándor bei Juilliard in New York mit einem Graduierten-Diplom abschloss.
Er gewährte viele Einblicke , z.B. warum es so wichtig ist, die Individualität eines jeden Pianisten zu verstehen und was für ihn persönlich am besten funktioniert: “Jeder Pianist hat bestimmte Fähigkeiten und macht unterschiedliche Erfahrungen und lernt auf ganz einzigartige Weise. Vieles hängt von individuellen Vorlieben ab, aber auch von Dingen, wie beispielsweise der deiner eigenen Disziplin. Auch ist jeder physisch anders beschaffen, was auf die besonderen Fähigkeiten und die Art und Weise, wie man am besten funktioniert, Einfluss hat. Für mich persönlich ist es so, dass ich stundenlang auswendig lernen kann, aber das physische Spielen am Klavier über mehere Stunden hintereinander hinweg fiel mir nicht so leicht, wie es bei einigen anderen der Fall ist,” meint Quentin. Er erinnert sich, wie er einst mit Argerich darüber sprach, wie sie soviel in nur so kurzer Zeit erreicht hatte und zitiert ihre Worte:”Ob man eine Woche, einen Tag oder eine Minute braucht, was zählt, ist das Ergebnis.”
“Am Ende geht es nur darum, was du machen kannst und darum, was Dir den Antrieb gibt,” meint Quentin.
“Man muss den Willen dafür aufbringen, da es sich um eine einsame Tätigkeit handelt, sonst kann man jede Art des großartigen Musizierens vergessen. Aber ob es ein oder zwei konzentrierte Stunden üben sind oder zehn, was meistens meine physische oder mentale Toleranzgrenze übersteigt, ist bei jedem Pianisten anders.
Es gibt auch verschiedene Wege zu üben, die er mit den Worten des Pädagogen Heinrich Neuhaus’ beschreibt:”man kann am Klavier mit der Partitur und mit der Partitur ohne ein Klavier üben, oder ohne Partitur und ohne Klavier,” was ich tatsächlich viel tue. Diese Art mentaler Übung funktioniert bei mir wirklich gut, es gibt einem ein besseres Verständnis über die musikalische Bandbreite der Partitur. Es ist eine sehr abstrakte Form des Lernens, aber zwingt einen dazu, sich im Geiste eine ideale musikalische Linie oder die führende Melodie einzuprägen, wozu man oft keine Konzentration hat, wenn man alles physisch erarbeitet. Wenn man an Dirigenten und Komponisten denkt … das ist oft wie sie ein besseres Gesamtbild gewinnen.”




Julien Quentin









Die Entwicklung des sogenannten Innenohres, welches diese Methode sicherlich favorisiert, ist mit Sicherheit eine wichtige Verbesserung der Musikalität und des Verstehens der Partitur und es ist eindeutig schon an sich beim Auswendiglernen hilfreich und um allgemein die musikalische Vorstellungskraft zu entwickeln.
Quentin, dessen Technik von der Presse als superb befunden wurde, versucht dem zu folgen, was er als natürlichen Ansatz der sogenannten russischen Schule beschreibt, worauf ihn sein erster Lehrer aufmerksam machte und die ihn dazu befähigt, in seiner eigenen Wertschätzung kurz gesagt, mehr zu erreichen mit weniger zu tun.
Diese Technik ermuntert den Pianisten, mit dem Unterarm statt von den Fingern selber ausgehend zu führen und dies mühelos und effizient. Man kann das hervorbringen der melodischen Linie anhand der Gewichtsverteilung des Vorderarms unterstützen.
Große russische Lehrer reisten viel nach Europa und Amerika, besonders mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, aber sogar zuvor. Es mag sein, dass er sich beim virtuosen russischen Repertoire des 20. Jahrhunderts selbst zuhause und damit vertraut fühlt, (neben seinen russischen Lehrern sind die Wurzeln seiner Mutter sind polnisch-russisch, jüdisch) eine Tradition beeinflussten, die auf große Pädagogen wie Neuhaus zurückgeführt werden kann.
Aber Quentin ist auch ein Kind seiner Umgebung und Zeit. Er nahm den französischen Impressionismus in sich auf und macht sich die Neue Musik zu eigen besonders seit seiner Zeit New York.
Nach seinen amerikanischen Jahren an der Universität war ihm die Club-Szene seiner Generation nicht fremd. “Plattenteller, allwöchtliche Shows in Bars und Lofts, Jam Sessions und Electro Jazz standen immer auf dem Programm; das Abmischen der Musik, andere Musiker zum Zusammenspielen war eine sehr soziale Erfahrung. Ich habe es ungemein genossen. Einfach nur zu sehen, wie Freunde im Publikum untereinander interagieren würden, war für mich etwas, was mir die Augen und Ohren geöffnet hat. Dies war eine erfrischende Erfahrung, in der Kreuzungen zwischen zwei Welten enstehen ließen. Das Unterstützen neuer Komponisten ist fast eine Pflicht eines jungen Auftrittskünstlers. Dabei handelt es sich um Kompositionen des alltäglichen Lebens, genauso wie es vor einem Jahrhundert oder zwei der Fall war. Ich bin immer daran, verschiedene Arbeiten miteinander zu verbinden und für das Zusammenwirken verschiedener Techniken und Kunstformen.“
Berlin, das er wegen seinem aktiven musikalischen Leben liebt, wurde zu Quentins jüngsten Ort seiner Wahl, was ihm erlaubt, mit neuen Kombinationen gepaarter Konzerte klassischer und neuer Musik zu experimentieren. Er mag es, Live-Effekte mit dem Piano zu verwenden und diesen elekronischen Schleifen und Hintergrund und Beats hinzuzufügen und entwickelt so seine eigene musikalische Mischung, die mit Leichtigkeit auch Improvisation am Klavier umfasst und den Laptop dabei auch mit einbringt.
Er liebt Berlin aufgrund all der Möglichkeiten, die es bietet, und am meisten wegen seines besonderen Charmes und aufgrund seines etwas langsameren Tempos. “Keine Eile -- wo immer ich auch hingehe, habe ich Freunde, die auftreten und nun schätze ich mich wirklich glücklich, da alle Arbeit via e-mail oder Telefon zu mir kommt. Dieses Youtube Video zeigt Julien mit einem seiner begeisterten, häufigen Mitstreiter, dem Violinisten David Garrett, wie sie mit Rimski-Korsakows “Hummelflug” Spaß haben.HummelflugSeine nächsten Gigs sind in Planung: Er würde gern seine eigenen Electro Tracks produzieren und daher steht er beispielsweise mit dem amerikanischen Komponisten/Produzenten Justin Messina und dem britischen Produzent Martin Wheeler (alias Vector Lovers) in Verbindung, um bei zukünftigen Prduktionen zusammenzuarbeiten. Weitere Jam und Studio Sessions mit unterschiedlichen Künstlern aus der elektronischen Musik- und Jazz Szene stehen in den nächsten paar Wochen in Berlin auf dem Terminkalender.